Was eine erfolgreiche Alumni-Arbeit mit Forschenden ausmacht
Mit einer guten Forschenden-Alumni-Arbeit können sich Wissenschaftseinrichtungen einen Wettbewerbsvorteil erarbeiten. Wichtig sind eine strategische Herangehensweise und den Alumni einen Mehrwert zu bieten. Alumni-Programme sollten insbesondere den Netzwerk-Aspekt und Wissenstransfer berücksichtigen.
Die eigenen Alumni zu binden ist für Hochschulen und Forschungseinrichtungen besonders wichtig, da Alumni eine Multiplikations- und Repräsentationsfunktion innehaben. Sie haben somit auch Einfluss auf das wissenschaftliche, internationale Renommee der Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
„Gute Forschenden-Alumni-Arbeit kann also zum Wettbewerbsvorteil für Wissenschaftsorganisationen werden, da ihr internationales Profil gestärkt wird und die Attraktivität von Hochschulen und Forschungseinrichtungen im globalen Talent-Wettbewerb steigt“, erklärt Nathalie Baum, Leiterin des Alumniportal Deutschlands.
Aufgrund ihrer Forschungserfahrung in Deutschland haben Forschenden-Alumni meist eine enge Bindung zu Deutschland. Sie sind dadurch nicht nur Botschafterinnen und Botschafter für die eigene Einrichtung, sondern auch für den Forschungsstandort Deutschland.
Wie Hochschulen und Forschungseinrichtungen gute Forschenden-Alumni-Arbeit betreiben
Um erfolgreiche Alumni-Arbeit zu leisten, sollten Wissenschaftseinrichtungen ihre Alumni-Arbeit strategisch ausrichten.
Empfohlene Schritte in diesem Prozess sind:
- Eine Strategie entwickeln
- Strukturen für die Forschenden-Alumni-Arbeit schaffen und ausbauen
- Angebote und Maßnahmen auf die Bedürfnisse der Forschenden-Alumni zuschneiden
- Potenzial der Alumni nutzen und in strategische Aufgaben der Hochschule einbinden
Eine ausführliche Checkliste findet sich online in einer Beilage zur duz – DEUTSCHE UNIVERSITÄTSZEITUNG mit dem Titel „Die Zukunft der Forscher-Alumni: Das Potenzial internationaler Gastforschender strategisch einsetzen.“
Mobilität berücksichtigen und Mehrwert bieten
Für Forschende sind in einer globalen und komplexen Gesellschaft Netzwerke der Schlüssel zum Erfolg.
„Forschenden-Alumni sind in der Regel eine besonders mobile Alumni-Gruppe. Daher sollten Wissenschaftsorganisationen insbesondere auf diversifizierte und flexible Alumni-Angebote setzen, die auf Austausch und Weiterbildung abzielen“, informiert Daniela Becker, Content Managerin im Alumniportal Deutschland.
Für viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler spielt das Thema (internationale) Karriereentwicklung eine wichtige Rolle – besonders, wenn sie sich am Beginn ihrer Karriere befinden.
Virtuelle Vernetzung ermöglichen
„Insbesondere im virtuellen Raum können Anreize für einen angeregten, ortsunabhängigen Austausch mit und unter internationalen Forschenden-Alumni geschaffen werden. So kann Forschenden-Alumni-Arbeit ein stabiles Netzwerk schaffen und auch den Wissenstransfer und die Zusammenarbeit in internationalen Projekten fördern. Zudem werden Alumni über aktuelle Entwicklungen im Bereich Wissenschaft und Forschung in Deutschland informiert“, fährt Daniela Becker fort.
Wie Alumni bei ihrer Wissenschaftskommunikation unterstützt werden können
Das Alumniportal Deutschland unterstützt Forschende mit unterschiedlichen Veranstaltungen, eigenen wissenschaftlichen Erkenntnissen oder Wissenschaftskommunikationsprojekten Sichtbarkeit zu verleihen, wie zum Beispiel die interaktive Virtual Coffee Break. Aber auch über ihr Profil, oder in thematisch passenden Gruppen können sie ihre Forschung präsentieren und mit anderen Alumni dazu ins Gespräch kommen.
„Neben diesen Maßnahmen unterstützen wir aber auch proaktiv mit einer Fortbildungsreihe zu Wissenschaftskommunikation. Diese Online-Seminare bieten Forschenden die Grundlagen, die sie als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler brauchen, um wissenschaftliche Sachverhalte und ihre Forschungsergebnisse in der breiten Öffentlichkeit erklären zu können“, berichtet Rebecca Clemens, Mitarbeiterin des Alumniportals Deutschland.
Themen hierbei sind zum Beispiel grundlegende Zusammenhänge, Ziele und Methoden professioneller Wissenschaftskommunikation sowie Methoden und Kompetenzen in Bereichen wie Präsentieren, Auftreten vor der Kamera und Social-Media-Kommunikation.
Best Practice: Forschenden-Alumni-Arbeit der Alexander von Humboldt-Stiftung
Die Alexander von Humboldt-Stiftung verleiht jährlich bis zu fünf Humboldt-Alumni-Preise, um innovative Netzwerkinitiativen zu fördern.
Prämiert werden Vorhaben, bei denen sich Humboldt-Alumni für die akademischen und kulturellen Verbindungen zwischen Deutschland und ihren Heimatländern sowie fach- und themenbezogene Netzwerke von Forschenden engagieren und die die Zusammenarbeit in den jeweiligen Regionen stärken.
Für die Förderung innovativer Formate zur Wissenschaftskommunikation verleiht die Alexander-von-Humboldt-Stiftung gezielt einen der Humboldt-Alumni-Preise in dieser Kategorie.
Ausgezeichnete Alumni stellen wiederum ihre Initiativen innerhalb des Alumniportals Deutschland vor. So berichtete der Gewinner des Wissenschaftskommunikations-Alumni-Preises, Dr. Rodrigo Gastón Gibilisco, im Rahmen der Virtual Coffe Break von seinem Projekt „Breathe2Change“. Das Publikum der „Virtual Coffee Break“ bestand aus internationalen Deutschland-Alumni verschiedener Organisationen sowie deutschen Interessierten.
Das Communication Lab bietet den Alumni (und aktuell Geförderten) der Alexander von Humboldt-Stiftung die Möglichkeit, sich intensiv mit Journalistinnen und Journalisten aus der ganzen Welt auszutauschen. Gemeinsam diskutieren sie darüber, was gute Wissenschaftskommunikation ausmacht.
„Das Ziel ist es, voneinander zu lernen: Welche Standards gelten auf beiden Seiten? Wie sollte ein qualitativ hochwertiger Wissenschaftsjournalismus aussehen? Wie können wissenschaftliche Erkenntnisse klar, zielgruppengerecht und ansprechend aufbereitet werden?“ berichtet Dr. Stephanie Siewert, Referentin im Referat Presse, Kommunikation und Marketing der Alexander von Humboldt-Stiftung.
Während eines Workshops und der achtwöchigen Zusammenarbeit erhalten die Forschenden und Journalisten und Journalistinnen intensives Training und Mentoring. Dabei werden sie begleitet durch Impulse von Expertinnen und Experten aus der internationalen Medienlandschaft, u. a. dem Economist und SPIEGEL, Wissenschaft im Dialog und dem Science Media Center Germany.
Basierend auf dem Forschungsthema der Humboldt-Fellows entwickeln die Teilnehmenden ein innovatives Wissenschaftskommunikations-Projekt. Die gelungensten drei Projekte werden mit einem Preisgeld ausgezeichnet.
Von ihren Erfahrungen berichten die Teilnehmenden auch im Alumniportal Deutschland.
Das Projekt wird durchgeführt in Zusammenarbeit mit den Internationalen Journalisten-Programmen e.V. und wird finanziert vom Auswärtigen Amt.
Mehr über das Communication Lab auf der Website der Alexander von Humboldt-Stiftung und YouTube.
Wie Hochschulen und Forschungseinrichtungen bei ihrer Almuni-Arbeit durch das Alumniportal Deutschland unterstützt werden
Das Alumniportal Deutschland stellt Hochschulen und Forschungseinrichtungen eine Community-Plattform zur Verfügung, die die Einrichtungen dabei unterstützt, die eigenen Alumni zu betreuen sowie neue Mitglieder für das Netzwerk zu gewinnen.
In der Alumniportal-Community können der fachliche Austausch, Wissenstransfer, sowie Vernetzung und Kooperationen unter Forscher-Alumni gefördert werden.
„Konkret heißt dies etwa, dass das Alumniportal Wissenschaftsorganisationen bei der Planung und Umsetzung virtueller Veranstaltungen und Fortbildungen unterstützen kann“, erklärt Nathalie Baum.
Zudem haben Wissenschaftseinrichtungen die Möglichkeit, sich und ihre Themen im öffentlichen Online-Magazin des Alumniportals vorzustellen, um zum Beispiel neue Bewerbungen für Programme zu generieren und eigene Alumni-Netzwerke bewerben. Über Kommunikationskanäle wie Newsletter, Community und soziale Medien erreichen diese Themen eine breite Zielgruppe.
Zudem können die Hochschulen und Forschungseinrichtungen ihre Alumni auf die Vielfalt exklusiver Angebote für Deutschland-Alumni auf dem Alumniportal aufmerksam machen und somit weiteren Mehrwert bieten. Zu den Angeboten zählen unter anderem digitale Lernangebote, Jobs und Ausschreibungen, Veranstaltungskalender, virtuelles Mentoring sowie ein möglicher Austausch in Fachgruppen.
Forschende als Brand Ambassadors
Brand Ambassadors – also internationale Forschende, die im Namen der eigenen Institution kommunizieren – sind ein wirksamer Baustein im internationalen Forschungsmarketing.
Forschende beraten
Für internationale Forschende ist es nicht immer leicht, sich einen Überblick über den Forschungsstandort Deutschland zu verschaffen. Gerade deswegen ist die umfassende Beratung dieser Zielgruppe so wichtig. Damit internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Vielfalt exzellenter Institutionen die richtigen Zugänge finden.
Erfolgreich Webtexte schreiben
Internationale Forschende, PhDs, Postdocs und erfahrene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit den eigenen Webtexten erfolgreich ansprechen? Erfahren Sie in diesem Fachartikel, was Sie beachten sollten.